Da ich seit 2017 Hochzeiten fotografisch begleite, kann ich definitiv sagen, dass jede einzelne von ihnen etwas ganz Besonderes war. Doch eine Frage, die die Paare sich bei der Planung zunächst einmal stellen ist: „Sollten wir kirchlich, standesamtlich oder frei heiraten?“ Und obwohl diese Entscheidung eine persönliche ist, möchte ich meine Sichtweise als Fotografin dazu teilen.
Als erstes muss ich sagen, dass jede Art von Hochzeit wunderschön sein kann. Es geht nicht darum, welche Art von Zeremonie „besser“ ist als die andere, sondern darum, welche am besten zu euch als Paar passt. Es geht darum, eure Liebe und eure Beziehung auf eine Weise zu feiern, die für euch authentisch und bedeutsam ist.
Die Kirchliche Trauung
Wenn ihr euch für eine kirchliche Hochzeit entscheidet, werdet ihr Teil einer langen Tradition. Eine kirchliche Hochzeit kann sehr emotional und spirituell sein und bietet eine besondere Atmosphäre, die von vielen als besonders romantisch und feierlich empfunden wird. Es wird in der Regel gemeinschaftlich gesungen, was ich persönlich total schön finde.
Dadurch, dass Familie und Freunde die Trauung durch Fürbitten und Rituale aktiv mitgehalten könnten, gibt das dem Ganzen eure ganz spezielle, persönliche Note. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass Kirchen einfach auch in der Regel malerisch wirken und eine tolle Kulisse für wunderschöne Hochzeitsfotos bietet.
Mein Tipp hier: es gibt einige Pastoren und Pastorinnen, die ihre speziellen Wünsche und Vorstellungen zu den Fotografen oder Videographen aber. Sprecht unbedingt vorher genau ab, wie diese aussehen und kommuniziert das mit dem Fotografen.
Wenn ihr euch also der Kirche verbunden fühlt und vielleicht auch religiös seid, ist die kirchliche Trauung die perfekte Möglichkeit eure Liebe auf eine sehr tiefgründige Art und Weise zu feiern.
Die standesamtliche Trauung
Eine standesamtliche Hochzeit ist eine eher schlichte, aber dennoch sehr stilvolle Möglichkeit, eure Liebe zu feiern. Wenn ihr euch für eine standesamtliche Hochzeit entscheidet, ist die Zeremonie unkompliziert und kürzer ist, als eine kirchlich oder freie Trauung. Außerdem ist sie in der Regel etwas formeller gehalten und auf das Wesentliche: die Eheschließung fokussiert.
Viele Paare lassen sich morgens standesamtlich trauen und nachmittags nochmal frei, oder verteilen es auf zwei Tage. Dadurch ist die Atmosphäre bei einer standesamtlichen Hochzeit sehr familiär und intim, weil dort (teilweise auch aus Platzgründen) wirklich nur ihre wichtigsten Menschen mit dabei haben (wollen).
Der standesamtliche Akt ist in Deutschland wichtig, um die Ehe vor dem Gesetz geltend zu machen. Es gibt auch viele Außenstellen von Standesämtern, zu denen die Standesbeamten hinfahren um euch zu trauen. Wenn die Trauung dann noch mit persönlichen Worten für das Paar ausgeschmückt wird, kann man diese Trauungen fast mit freien vergleichen. Ihr werdet jedoch definitiv die Niederschrift hören: „Die Standesbeamtin/der Standesbeamte fragte die Eheleute einzeln und nacheinander ob sie die Ehe miteinander eingehen möchten. Die Eheschließenden bejahten diese Frage.Der/die Standesbeamten/in sprach aus, dass sie nun mehr Kraft des Gesetztes rechtmäßig verbundene Eheleute seien..“.
Je nach Standesamtlich bietet sich aber auch hier teilweise die Möglichkeit, sich gegenseitig eine Ehegelübte vorzulesen und die gesamte Trauung dadurch etwas persönlicher zu gestalten.
Ein heißer Tipp von mir: auch wenn vielleicht nicht danach gefragt wird, schickt eurem Standesamt oder eurem Pastor/eurer Pastorin (sollte er/sie nicht danach fragen) persönliche Informationen von euch zu, die ihr gerne mit in die Trauung mit eingebaut haben möchtet. Die Aufgaben der Standesbeamten sind ja nicht nur Eheschließungen und sie haben teilweise sehr viel anderes zutun, weshalb die persönliche Gestaltung der Trauungen häufig Zukurzgekommenen kommt. Deswegen schickt einfach eine Mail mit eurer ganz eigenen Geschichten, persönlichen Anekdoten und Insidern, die euch als Paar ausmachen. <3
Die freie Trauung
Wenn ihr euch für eine freie Trauung entscheidet, habt ihr die Möglichkeit, eure Hochzeit auf eine sehr persönliche und individuelle Art und Weise zu gestalten. Ihr könnt eure eigenen Rituale und Zeremonien wählen und euch voll und ganz auf eure Liebe konzentrieren. Eine freie Trauung bietet die Möglichkeit, die Liebe zu feiern, ohne dass man sich an bestimmte religiöse oder gesellschaftliche Konventionen halten muss. Es ist eine sehr moderne Art, zu heiraten, die immer beliebter wird.
Sie bietet die Möglichkeit, die Zeremonie an einem ganz besonderen Ort abzuhalten – sei es in der freien Natur, in einem Wald, am Strand oder an einem anderen Ort, der für das Paar eine besondere Bedeutung hat. Sie dauert etwa so lange wie eine Hochzeits-Gottesdienst (30-60 Min) in der Kirche und etwa doppelt so lange wie eine standesamtliche Trauung (15-30 Min).
Eine freie Trauung ermöglicht es euch auch, eure eigenen Gelübde zu schreiben und persönliche Geschichte zu erzählen. Dies schafft eine intime und romantische Atmosphäre, die die Gäste oft tief berührt und die Liebe des Paares spüren lässt. Sie ist auch eine wunderbare Möglichkeit, Familienmitglieder und Freunde in die Zeremonie einzubeziehen, sei es durch das Vorlesen von Gedichten, die Durchführung von Ritualen oder das Spielen von Musik. Dadurch wird die Zeremonie noch persönlicher und bedeutungsvoller.
Meine persönliche Meinung
Insgesamt denke ich, dass es nicht wirklich eine „richtige“ oder „falsche“ Art gibt, zu heiraten. Es kommt darauf an, welche Art von Hochzeit am besten zu euch als Paar passt. Ich persönlich liebe einfach freie Trauungen, weil sie wirklich richtig individuell und persönlich gestaltet sind und kann diese Art von Trauung nur empfehlen. Trotzdem habe ich auch schon wahnsinnig emotionale standesamtliche und kirchliche Trauungen begleitet.
Fazit
Jede Art von Hochzeit kann einzigartig und wunderschön sein. Ich denke, dass es wichtig ist, sich von anderen Erwartungen von zum Beispiel eurer Familie, euren Freunden oder den generellen Trends zu lösen und stattdessen eine Hochzeit zu planen, die wirklich zu euch passt. Das Wichtigste ist, dass es einzig und allein euer Tag ist, von dem ihr jede Sekunde in vollen Zügen genießt und einfach perfekt zu euch passt! Jetzt wo ihr den Unterschied genau kennt, könnt ihr ja mal in meinen Galerien vorbeischauen und gucken, welche Arten von Trauungen ich begleitet habe. In meinem Blogbeitrag über Hochzeitslocations findet ihr Inspiration und Tipps.